Till von Rennenkampff begleitet Menschen an ihrem schönsten Tag im Leben. Der Wistedter ist Hochzeitsfotograf und als solcher schon weit herumgekommen in der Welt, unter anderem in Österreich, der Schweiz, Indien, Island, Italien und der Türkei. Selbstverständlich standen auch schon Hochzeiten in vielen deutschen Städten auf seinem Programm. Dass sich Paare aus dem In- und Ausland an ihn wenden, ist in erster Linie das Ergebnis von persönlichen Empfehlungen, erklärt er: Wer zufrieden ist, sagt es weiter. An die 40 Hochzeiten sind es pro Jahr, die Till von Rennenkampff im Bild festhält. Vielseitig kreativ, beschäftigt er sich auch mit dem Zeichnen von Kinderbüchern, schreibt Ratgeberbücher und schult andere Hochzeitsfotografen. Er kocht gern und verbringt so viel Zeit wie möglich mit seiner Tochter Talvi.
In Buchholz geboren, wuchs Till von Rennenkampff in Wistedt auf, ging in Tostedt aufs Gymnasium und vergrößerte im Schwarzweißlabor der Schule die Fotos, die er mit der Kamera seines Vaters aufgenommen hatte. Doch die Leidenschaft zur Fotografie wurde vorerst noch nicht zum Beruf. Nach dem Abitur folgten zunächst eine handwerkliche Ausbildung zum Zimmermann, ein paar Semester Wirtschaftsinformatikstudium und praktische Erfahrungen im Webdesign. Als er 2006 seine Anteile an einem von ihm aufgebauten Unternehmen für IT-Sicherheit (gateprotect AG Germany) verkauft hatte, wandte er sich wieder der Fotografie zu. Seine Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefte er zusammen mit einem Fotografenmeister.
Doch allein das Wissen um die technischen Zusammenhänge, um Perspektive, Licht oder Tiefenschärfe reicht nicht aus, um ein erfolgreicher Hochzeitsfotograf zu sein. Selbst eine hochwertige Ausrüstung ist nur Mittel zum Zweck. Den Unterschied zwischen technisch gelungenen und exzellenten Fotos macht der Mensch hinter der Kamera. Ein geschultes Auge und allen voran Empathie sind die Grundvoraussetzungen, um die einzigartigen, unvergesslichen Momente zu erkennen und einzufangen. Freunde schätzen seine Zugewandtheit und Hilfsbereitschaft sowie sein Einfühlungsvermögen. Das Geheimnis seines Erfolges ist die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
Dass ihm die Menschen vertrauen, sieht man an seinen Bildern: Till schaut mit der Kamera Braut und Bräutigam beim Ankleiden zu, hält ganz intime Momente im Foto fest und ist dabei kein Störfaktor, kein Fremdkörper. Wäre er es, wäre dieses Festhalten authentischer Situationen und Stimmungen kaum möglich. Die Menschen auf seinen überwiegend schwarzweiß aufgenommenen Bildern wirken, als würden sie ihn gar nicht wahrnehmen.
Till von Rennenkampffs Fotos lassen innehalten und staunen. Spontan kommt einem ein „Wow!“ in den Kopf. So dicht ist die Atmosphäre eingefangen, so ehrlich kommen die Menschen mit all ihren spontanen Gefühlen herüber.
Was vom Ergebnis her so leicht wirkt, ist harte Arbeit und erfordert klare Strukturen. Eine Hochzeit zu fotografieren, ist „Stress pur“, wie Till von Rennenkampff sagt. „Ich habe immer Lampenfieber und bin nervös.“ Zwischen 8 und 14 Stunden verbringt er am Tag der Hochzeit mit dem Brautpaar, mit deren Familien und Freunden, die ganze Zeit ist er auf der Suche nach außergewöhnlichen Motiven. 1500 bis 3000 Bilder nimmt er pro Hochzeit auf – die anschließende Bildauswahl und -bearbeitung dauert Stunden. Bei der Nachbearbeitung achtet Till von Rennenkampff insbesondere darauf, dass die Authentizität der Aufnahmen erhalten bleibt.
Mit dem Ende der Hochzeitsfeier ist für Till der Kontakt zu den Ehepaaren aber meist noch nicht beendet. Sie möchten, dass er sie weiterhin begleitet. Sowohl als Freund als auch als Fotograf, der weitere besondere Momente in ihrem Leben, wie zum Beispiel das Aufwachsen der Kinder, festhält.