Lassen Sie mich vorweg herausstellen, dass der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag sowie mir persönlich die außerordentliche Bedeutung der Imkerei für unsere Kulturlandschaft bewusst ist. Die Hobby- und die Berufsimkerei haben einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft und genießen daher völlig zu Recht ein hohes Ansehen in unserer Fraktion.

Mit dem von uns eingebrachten Antrag möchte die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, entgegen der angeführten Kritik, nicht die Imkerei bürokratisieren. Erst recht sprechen wir den Imkerinnen und Imkern in ganz Deutschland weder ihre Kompetenz, ihre Fachkenntnis noch ihre gute fachliche Praxis im Umgang mit den Bienenvölkern ab. Der Antrag hat das Ziel, dass zum Erwerb, Besitz und zur Haltung von Bienen – wie es auch bei anderen Nutztieren erfolgt – eine Grundkenntnis der betreffenden Person vorhanden sein muss. Daher bezieht sich dieser Antrag ausschließlich auf zukünftige Jung- bzw. Neuimkerinnen und Neuimker.

Das Verfahren zum Erwerb des Imkerscheins soll in den Händen der Imkerverbände und Imkervereinen verbleiben, welche bereits jetzt eine Vielzahl an Anfängerkursen anbieten und somit eine Bürokratisierung der Imkerei verhindern. Auch das Freilichtmuseum am Kiekeberg hat seit 2007 einen Imkerverein, bietet mehrtägige Imkerkurse an, die Teilnehmer erhalten zum Abschluss eine Urkunde, und veranstaltet einen Imkertag. Wir wollen bewusst auf diese Form der Wissensvermittlung durch erfahrene ehrenamtliche Mitglieder der Imkerverbände setzen.

Es ist beabsichtigt, dass die Teilnehmer am Ende des Kurses ein Zertifikat erhalten, welches Ihnen die nötigen fachlichen Grundkenntnisse bestätigt und somit den Erwerb und Besitz von Bienenvölkern gestattet.

Die aufgetretenen Fälle von europäischer und amerikanischer Faulbrut der letzten Jahre, sind auch auf Personen zurückzuführen, welche nicht die entsprechende Sachkunde für einen tiergerechten Umgang mit Bienen vorweisen konnten. Der Personenkreis welcher sich Bienen zulegt, um diese sich selbst zu überlassen, sowie die sogenannten „Balkonimker“ sollen durch einen verpflichtenden Imkerschein den Verbänden und Vereinen zugeführt werden, um die entsprechende Sachkunde zu erlangen. Dies führt folglich zu einem besseren Schutz der Bienenbestände in Niedersachsen sowie in ganz Deutschland.

Abschließend unterstreiche ich, dass es nicht Gegenstand des Antrages ist, die Imkerei zu Bürokratisieren. Unsere Maxime lautet: Über die Verbände und Vereine das elementare Wissen um die Imkerei auch denjenigen Personenkreisen nahezubringen, welche bisher keine Grundkenntnisse für einen tiergerechten Umgang vorweisen können. Für dieses Ziel haben wir von vielen Ihrer Kolleginnen und Kollegen deutlichen Zuspruch erhalten.