Bahnhof Tostedt –Umbaumaßnahmen Aufzug

Sehr geehrter Herr Dr. Lutz,

immer wieder werde ich in meinem Wahlkreis auf Missstände auf den Bahnhöfen und im Zugverkehr angesprochen. Das reicht von beschmierte Wänden und verdreckten Bahnsteigen, bis hin zu Verspätungen und Ausfällen von Zügen. In der Regel konnte ich diese Themen auf dem kurzen Dienstweg oder bei den regelmäßig stattfindenden Sprechstunden der Deutschen Bahn im Niedersächsischen Landtag vortragen.

In diesem Fall wende ich mich direkt an Sie, da es wohl ein generelles Problem der DB ist, die mit vielen Millionen Euro umgebauten Bahnhöfe in einem funktionsfähigen Zustand zu halten.

Tausende Pendler im Hamburger Umland sind auf einen funktionierenden SPNV angewiesen. Die Leidensfähigkeit der Pendler geht an die Schmerzgrenze. Wir haben es in unserer Region am Beispiel „Sturmschäden und Ausschneiden von Seitenrändern“ erlebt, erst wenn ein Problem den Vorstand der DB-AG in Berlin erreicht, wird reagiert.

In den letzten Wochen wurde ich vermehrt auf eine unzumutbare Situation am Bahnhof Tostedt, Landkreis Harburg, Niedersachsen hingewiesen. Seit Anfang des Monats erfolgt der Austausch des Aufzugs an Gleis 1, das soll bis August dauern. Während der Umbauarbeiten können Fahrgäste den Bahnsteig am Gleis 3/4 weiterhin barrierefrei über die Rampe am Parkplatz Zinnhütte erreichen.

Allerdings ist nicht nur der Aufzug an Gleis 1 ausgebaut. Der auf Gleis 3/4 funktionierte seit Anfang des Monats ebenfalls nicht. Dass auch dieser Fahrstuhl ausgefallen war, hing mit dem Austausch am Gleis 1 zusammen. Der Aufzugsnotruf funktionierte nicht, ohne den aus Sicherheitsgründen kein Aufzug in Betrieb gehen darf. Zumindest fährt der Aufzug zu Gleis 3 und 4 nach drei Wochen seit Mittwochnachmittag (vorerst) wieder.

Diese Tatsachen an sich sind bereits sehr ärgerlich. Das Hilfsangebot, welches in Form eines Zettels am defekten Fahrstuhl hängt, mobilitätseingeschränkte Fahrgäste mögen sich für Hilfe an die Mobilitätsservice-Zentrale wenden, führt nicht zum gewünschten Erfolg.

Ein Rollstuhlfahrer der die Mobilitätsservice-Zentrale anrief, wurde in einem 40-minütigen Gespräch mit verschiedenen Stellen verbunden und bekam letztlich die Auskunft, dass keinerlei Hilfe möglich sei, weil es kein Personal gäbe – auch nicht in Buchholz und Rotenburg.

Funktionierende Aufzüge an Bahnhöfen sind unerlässlich, nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle Reisenden, ob mit Kinderwagen oder Gepäck. Am Bahnhof Tostedt sind die Aufzüge besonders wichtig. Die erwähnte Rampe vom Parkplatz „Zinnhütte“ wurde, nicht nur aber in erster Linie, für die Mitarbeiter der „Lebenshilfe Tostedt“ gebaut. Zurzeit betrifft der Ausfall 40-50 Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen.

Funktionierende Aufzüge, zumindest aber eine hilfsbereite und effizient arbeitende Mobilitätsservice-Zentrale, ist für alle Reisenden, insbesondere aber für die Mitarbeiter der „Lebenshilfe Tostedt“ eine absolute Notwendigkeit.

Ich bitte Sie, die entsprechenden Stellen und Mitarbeiter auf die besondere Situation am Bahnhof Tostedt hinzuweisen und darauf hinzuarbeiten

dass der Austausch des Aufzuges zügig umgesetzt wird

  1. dass der Austausch des Aufzuges zügig umgesetzt wird
  2. dass der zweite Aufzug, sollte dieser defekt sein, mit Priorität repariert wird
  3. dass Mobilitätsservice-Zentrale zu jeder Zeit ausreichend Hilfestellung gewährleisten kann.

Wenn Sie das alles technisch nicht lösen können, muss für die Zeit des Umbaus verstärkt Personal auf dem Bahnhof Tostedt für die Reisenden zur Verfügung stehen. Das sind Sie Ihren Kunden schuldig.

Mit freundlichen Grüßen

Heiner Schönecke