Ob es am Wetter, Covid oder an der kurzfristigen und nicht jeden erreichten Einladung zur Einwohnerversammlung lag, darüber lässt sich nur spekulieren. An den von Samtgemeindebürgermeister Dr.Dörsam vorbereiteten Informationen kann die geringe Resonanz nicht gelegen haben. Die etwas mehr als 20 Einwohnerinnen und Einwohner verfolgten die Ausführungen gespannt und brachten Anliegen und Anregungen engagiert ein. Sie ließen sich über das Schienenausbauprojekt, den Lärmaktionsplan für die Gemeinde Tostedt sowie deren finanzielle Situation informieren. Das Schienenausbauprojekt, welches in einem längeren Verfahren mit 95 Vertretern im Dialogforum zu einem Ergebnis insbesondere für den angenommenen steigenden Güterverkehr auf der Schiene führte, scheint möglicherweise durch die Initiative zur Einführung des „Deutschlandtaktes“ und den dafür erforderlichen Hochgeschwindigkeitsstrecken für den Personenverkehr wieder offen zu sein.

Dr. Dörsam berichtete weiter über eine Initiative der Gemeinden Sittensen und Zeven, die vorhandene Bahnstrecke Tostedt – Sittensen – Zeven für den öffentlichen Personennahverkehr zu beleben.

Die Endlagersuche für Atommüll tangiert die Samtgemeinde im Gebiet um Königmoor in Gestalt eines größeren Salzstocks, welcher derzeit – wie viele weitere Salzlagerstätten in Deutschland – für weitere Untersuchungen in Betracht gezogen wird.

Im Lärmaktionsplan der Samtgemeinde Tostedt liegen Bereiche entlang der B75 sowie in Teilen der Bahnhofstraße über dem Grenzwert von 57 dB festgestellt worden. Das würde möglicherweise eine stellenweise Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Km/Std zur Lärmminderung erfordern.

Die finanzielle Situation der Samtgemeinde wird im Jahr 2019 positiv bilanziert. So konnten Schuldenstände leicht abgebaut und Investitionen in Höhe von etwa 4 Millionen Euro ohne neue Kreditaufnahmen durchgeführt werden. Für die Planung 2021 /22 wird mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet, weil einerseits geringere Einnahmen zu verbuchen sein werden und andererseits wichtige Investitionen geplant sind.

Alle Informationen hatte der Samtgemeindebürgermeister bereits wenige Tage zuvor in der Samtgemeinderatssitzung vorgestellt. Ob sich damit die geringe Teilnehmerzahl erklären lässt oder wie von einigen Teilnehmern geäußert, an der kurzfristigen Bekanntmachung gelegen hat, bleibt offen. Diejenigen, die gekommen waren, stellten jedenfalls interessierte Fragen und brachten Anliegen und Anregungen engagiert ein. Großes Verbesserungspotential sahen einige Einwohner im Bereich Verkehr. Stichworte: Radverkehr im unteren Teil der Bahnhofstraße, Ampelschaltungen und Kreisverkehrsplanung. Angeregt wurden eine größere Öffentlichkeit und Bürgerbeteiligung sowie die ganzheitliche Betrachtung aller bisher bereits durchgeführten Verkehrsmaßnahmen.