Über 70 Experten tauschten sich in Hanstedt über Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Kulturlandschaft Lüneburger Heide aus.

„Es braucht eine gewisse Portion Mut, von allen Beteiligten“, antwortet die Neuenkirchener Schulleiterin Eva Helbing am Samstagvormittag auf die Frage, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an Schulen verankert werden könne. Auf dem Podium der Tagung des Naturparks zur Zukunft von BNE erzählt sie, wie sich dieser Mut mittlerweile an Ihrer Schule bezahlt mache: traditionelle Fächergrenzen könnten immer öfter überwunden und langfristige Verbindungen mit spannenden Lernorten außerhalb der Schule geknüpft werden.

Aus allen Teilen des Naturparks Lüneburger Heide kamen am vergangenen Samstag über 70 Pädagogen, Kommunalpolitiker, Vertreter von Umweltverbänden und auch Touristiker ins Ringhotel Sellhorn nach Hanstedt, um gemeinsam über die Zukunft von BNE in Ihrer Heimatregion zu diskutieren. Anlass war der Aufruf des Naturparks, sich in die Gestaltung des „Naturparkplan BNE“ einzubringen, welcher bis zum Herbst dieses Jahres entstehen und für die kommenden zehn Jahre die wichtigsten Handlungsfelder und Schwerpunkte von BNE in der Region definieren soll.

Dass Bildung längst nicht nur an Schulen stattfinde und vielmehr ein Thema aller Generationen sei, betonte Naturpark-Vorsitzender Olaf Muus gleich in seinem Grußwort: „Unsere Kulturlandschaft zu bewahren ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Jung und Alt etwas angeht. Dazu gehört auch ein Bildungsauftrag, der nicht auf Schulbildung beschränkt ist, sondern dem auch der Tourismus, die Wirtschaft und die Kommunen gerecht werden wollen.“ Dies reiche von schonenden Tourismusangeboten, über innovative Lernformate bis hin zu gelebter Integration von Neubürgern im Naturpark.

Wie genau man Bewohner und Besucher für Themen der Nachhaltigkeit sensibilisieren kann und was es dafür braucht, darüber tauschten sich die Teilnehmer am Nachmittag lebhaft in vier Arbeitsgruppen aus. Für Simon Hagmann, welcher die Erstellung des Naturparkplans BNE koordiniert und auch zur Tagung eingeladen hatte, war der Auftrag zum Abschluss der Veranstaltung klar: „Dieser Tag sprudelte vor Ideen und Konzepten. Der Naturpark wird nun die zahlreichen Impulse aus dem Teilnehmerfeld aufarbeiten und für die Formulierung eines ambitionierten Planwerks verwenden, welches an den richtigen Stellen ansetzt. Wenn das gelingt, kann sich BNE für die gesamte Region zum attraktiven Standortfaktor entwickeln.“  Der Mut dazu ist offenbar vorhanden.

Auch nach Nachgang der Tagung können sich interessierte Akteure und Institutionen aktiv mit ihren Ideen und Entwicklungszielen in den Naturparkplan BNE einbringen: Projektleiter Simon Hagmann ist in der Geschäftsstelle des Naturparks unter 04171 – 693 9786 oder per E-Mail unter simon.hagmann@naturpark-lueneburger-heide.de zu erreichen.